katechismus21
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Aus der Bibel kennen wir diese Handlung als besondere Form der Weihe von Personen oder Gegenständen. Menschen bzw. Gegenstände wurden dadurch von Gott gestärkt und ihm unterstellt. Das geschah durch Einreiben der Gegenstände bzw. des Kopfes oder Leibes eines Menschen mit geweihtem Öl.
Propheten und Priester nahmen diese Handlung an Königen und auch an Altären und anderen sakralen Gegenständen vor. Auch sie selbst waren auf diese Weise in ihr Amt eingesetzt worden.
In der katholischen Kirche ist diese Handlung fester Bestandteil des Taufritus*. Sie ist auch wesentliches Zeichen der Firmung, gehört zur Weihe eines Priesters sowie eines Bischof, zur Segnung von Kirchenglocken wie auch zur Konsekration** des Abendmahlkelches.
Für Religionsquiz ist der obige Text so formuliert, dass beim Vorlesen zunehmend deutlich wird, um welchen Begriff es sich handelt. Wurde die Antwort noch nicht gefunden, so stehen Begriffe zur Auswahl:
Kreuzzeichen | Weihe |
Ordination | Salbung |
Zusatzinformationen zu Salbung:
* Dem Täufling wird bei der Taufe Öl auf die Stirn bzw. auf die Brust gerieben.
** Konsekration (von lateinisch consecrare‚ weihen, heiligen‘) ist in der römischen Antike wie im Christentum die Übertragung einer Person oder Sache in den sakralen Bereich. Meist ist im Christentum mit dem Begriff Konsekration eine liturgische Handlung gemeint, die in der römisch-katholischen Kirche, in der alt-katholischen Kirche, bei den orthodoxen Kirchen, bei den Anglikanern, den evangelisch-lutherischen Kirchen und in der Christengemeinschaft praktiziert wird. Am häufigsten wird der Begriff Konsekration im Zusammenhang mit den Gaben von Brot und Wein bei der heiligen Messe, göttlichen Liturgie oder Abendmahlsfeier verwendet. / Während der eucharistischen Liturgie spricht der Priester oder Pfarrer die Konsekrationsworte, die in der Bibel überlieferten Einsetzungsworte Jesu beim letzten Abendmahl. Für alle Christen ist damit das Gedächtnis des Leidens und Sterbens Jesu im Rahmen der Eucharistiefeier verbunden. Bedeutung und Gehalt dieser liturgischen Handlung werden in den verschiedenen christlichen Konfessionen aber unterschiedlich bestimmt und interpretiert.
Die Bibel beschreibt z. B. die Salbung von Propheten (1 Könige 19,16), von Priestern (Exodus 30,30) und Königen (1 Sam 10,1; 16,1; 16,13).
Das "Heilige Öl" des Alten Testaments hat folgende Zusammensetzung: 60 Tropfen Olivenöl, 6 Tropfen Myrrheöl, 6 Tropfen Kassiaöl, drei Tropfen Zimtöl, drei Tropfen Kalmusöl. So ist die Rezeptur im 2. Mose 30, 22-25 beschrieben.
In den katholischen Kirche aller Konfessionen wird das Chrisamöl bei der Spendung verschiedener Sakramente zur Salbung eingesetzt: Bei der Taufe, der Firmung, der Priesterweihe, der Weihe des Altars, der Konsekration (Einsetzung) des Kelches. Die Chrisamsalbung ist biblisch begründet.
In der römisch-katholischen Kirche gebraucht man den Chrisam für die Salbung
Bei der Krankensalbung sowie bei der Salbung der Katechumenen(während des auf die Taufe vorbereitenden Katechumenats oder unmittelbar vor der Taufe) wird zur Salbung kein Chrisam, sondern Krankenöl bzw. Katechumenenöl verwendet. Das Katechumenenöl (lat. Oleum salutis) kann auch für andere Salbungen verwendet werden.
Da sich die protestantischen Kirchen als "Kirche des Wortes" verstehen, spielte die Salbung als Segenshandlung lange Zeit keine bedeutende Rolle. Die Reformatoren haben Salbungsrituale aber nicht abgeschafft; sie sind in der Folgezeit nach der Reformation schlicht vernachlässigt worden. Wie auch viele symbolische Handlungen (siehe Selbstbekreuzigung oder das Niederknien) und liturgische Zeichenhandlungen, ist auch Salbung weitgehend durch Worte ersetzt worden. Doch zunehmend wird die Bedeutung symbolische Handlungen wiederentdeckt. So ist die Salbung von Täuflingen eine mögliche (aber nicht wie in der katholischen Kirche agendarisch festgeschriebene) Zeichenhandlung und es bieten protestantische Kirchen auch Salbungsgottesdienste an.
Da Zeichenhandlungen - und eine solche ist die Salbung - in den Kirchen der Reformation einen geringeren theologischen und liturgischen Stellenwert haben, sind Salbungen in der evangelischen Kirche wenig verbreitet. Doch die Salbung wird als mögliche symbolische Handlung anerkannt, es gibt hier Salbungsgottesdienste und auch die Salbung von Täuflingen findet man, vereinzelt nur, da sie nicht zur fest zur Taufliturgie gehört. Doch auch in Gemeinden, in denen Salbungen Praxis sind, unterscheidet man nicht zwischen Ölen für unterschiedliche Anlässe. Man nutzt in der Regel Olivenöl; ein geweihtes Chrisamöl kennt man hier nicht.