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Buchstabe H

Hungertuch

Im Mittelalter war es üblich, in der Passionszeit die kirchlichen Altäre mit einem solchen Tuch zu verhängen. Die Gemeinde durfte den Altar nicht sehen und nicht an der Eucharistie teilnehmen. Alternativ wurde das Kruzifix oder andere bildliche Darstellungen Jesu Christi verhüllt. Dies war ein "seelisches Fasten".

Die Tücher waren ursprünglich nur schwarz oder violett. Später wurden sie mit Darstellungen biblischer Geschichten, insbesondere mit Motiven der Leidenszeit Jesu verziert. Erst durch die katholische Aktion "Misereor" wurde dieser Brauch wiederentdeckt und seit 1976 wieder gepflegt.

Nun hängen solche Tücher zur Besinnung an den Wänden der Kirchen und Gemeindesäle. Künstler aus Entwicklungsländern gestalten sie, und der Erlös kommt Hilfsprojekten in den ärmsten Ländern zugute.

Für Religionsquiz ist der obige Text so formuliert, dass beim Vorlesen zunehmend deutlich wird, um welchen Begriff es sich handelt. Wurde die Antwort noch nicht gefunden, so stehen Begriffe zur Auswahl:

Altartuch Antependie
Devotionalie Hungertuch

Zusatzinformationen zu Hungertuch:

Man kann auch Fastentuch oder Kummertuch sagen. Die Redewendung "am Hungertuch nagen" bezieht sich auf diese Tücher.

Misereor-Hungertuch aus dem Jahr 1982
Das Misereor-Hungertuch aus dem Jahr 1982 - gestaltet vom haitianischen Künstler Jacques Chéry

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